Die Eisenbahn des Dschingis Khan - Tag 6: Darchan - Naratolgoj

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Freitag 6.5.2011 Darchan – Narantolgoj
(Text: Pascal Zingg; Fotos: Pascal Zingg, Christof Hofbauer)

Heute hatte ich Geburtstag. Mein Wunsch für diesen Tag scheint logisch: Sonne, vor allem den morgentlichen PmG aus Sharyn Gol hätte ich mir im Licht gewünscht. Obwohl sich die Sonne Mühe gab und durch die Wolken drückte, reichte es jedoch nicht für Sonne auf dem Zug.
M62UM-011 der UBTZ in Darchan-2
Der morgentliche PmG aus Sharyn Gol

Auch beim zweiten Schuss auf den P zwischen Darchan-2 und Darchan-1 wurde es nichts mit einem Sonnenfoto.
M62UM-011 der UBTZ zwischen Darchan-1 und Darchan-2
In Darchan-2 ist aus dem PmG ein reiner P geworden.

Die Stelle zwischen den beiden Bahnhöfen behagte uns allerdings. So wollten wir auf einen Güterzug warten. Was kam war allerdings nur ein Dienstzug.
M62UM-008 der UBTZ zwischen Darchan-1 und Darchan-2
Ein Dienstzug zwischen Darchen-1 und Darchan-2

So strichen wir die Segel nach rund einer Stunde. Kaum hatten wir die Stelle verlassen und den Bahnhof von Darchan-2 erreicht stand dort der nächste Güterzug. Bespannt war er mit einer 2TE116 der TÖChK. Ebenfalls war eine TEM2 „Tamara“ am rangieren. Da Chris ein Tamara-Liebhaber ist, mussten wir diese natürlich auch noch festhalten.
TEM2-1240 der UBTZ in Darchan-2
Tamara in Action

Anschliessend ging es weiter nach Bayan Gol, wo wir Mittagshalt machten. An dieser Stelle packte Nomu erstmals seine Kochkünste aus. Man konnte sich fragen, wieso wir immer nur ins Restaurant gingen, seine Kochkünste waren nämlich besser als die der meisten Restaurants.
Bayangol
Mittagsrast in Bayan Gol (v.l.) Nomu unser Guide, Segi unser Fahrer (wie immer am Telefon), Nil und ich

Da wir an der Bahn rasteten, konnten wir unterdessen auch noch eine 2TE116 mit Güterzug fotografieren, dies allerdings mehr schlecht als recht. Nach dem Essen gabs den Blick in den Fahrplan, der uns verriet, dass gegen 16 Uhr ein Personenzug folgen sollte. Da ich bei diesem Zug einen Verdacht auf Frontschatten hatte, wollte ich kurz die nächste Kurve inspizieren. Diese Aktion wurde nötig, da das Wetter nun wirklich aufriss. Leider gab es aber auch hinter der Kurve keine gute Stelle und zu allem Übel kam beim zurücklaufen auch noch ein Zug. Es gab nur eines: den gemeinen Aussenkurvenfrosch. Bespannt war der Zug mit der 2TE116 1730. Einer von zwei Maschinen, die die MTZ als Occasionslok von der RZD gekauft hat.
2TE116-1730 der UBTZ in Bayangol


2TE116-1730 der UBTZ in Bayangol
Güterzug mit 2TE116 1730 ex RZD bei Bayan Gol.

Rund 45 Minuten später sollte dann auch der P-Zug folgen. Wie befürchtet hatte die Doppeltrommel jedoch kein Licht auf der Nase.
2M62M-004 der UBTZ in Bayangol
Der Schnellzug von Ulan Bator nach Darchan.

Weiter ging die Reise in Richtung Ulan Bator. Wobei wir uns nun an der schönen Landschaft und dem immer besseren Wetter erfreuten.
Unbekannter Ort


Unbekannter Ort
Impressionen der Fahrt nach UB.

Es stellte sich nur noch eine Frage: Schaffen wir den P-Zug, der UB um 17:30 Uhr verlässt? Als wir unsere Stelle kurz vor UB erreichten, waren wir uns nicht sicher, ob der Personenzug schon durch war. Wir hatten nämlich eine Durchfahrtszeit für Emeelt. Wir wussten zwar nicht genau wo dieses Emeelt lag, es musste aber hinter uns sein. Somit wurde es von Minute zu Minute unrealistischer, dass der Zug noch kommen würde. Gerade als wir aufgeben wollten, tauchte er jedoch am Horizont auf.
M62UM-002 der UBTZ zwischen Emeelt und Tolgojt
Der nächste P-Zug nach Darchan

Nach dem Zug mit roter UM (M62UM) stellten wir uns nochmals auf und hofften auf einen Güterzug. Ich lief dabei in Richtung Emeelt, wo ich eine Stelle fand. Ein Zug kam in nützlicher Zeit jedoch nicht mehr. So stellte sich die Frage, wie das Restprogramm aussehen sollte. Ein Vorschlag war nach Ayrag zu fahren, um sich dort für den PmG nach Bor Öndör zu stellen. Da dies zwei Tage Transfer in Anspruch genommen hätte, schlug uns Nomu vor, am Nordast zu campen, damit wir am Samstag noch ein paar Züge vor UB machen konnten. Wir entschieden uns für diese Variante. So fuhren wir von UB weg und kauften in einem kleinen Dorf bei einem Krämer ein. Etwas fürs Frühstück, Bier und eine Flasche Wodka. Nach dem Einkauf ging es weg von der Hauptstrasse hinein ins Tal. Irgendwo hinter dem Bahnhof von Narantolgoj schlugen wir unsere Zelte direkt neben der Strecke auf und Nomu begann zu kochen. Wir beschäftigten uns unterdessen mit Züge gucken, zum fotieren war inzwischen kein Licht mehr. Nach dem leckeren Essen packten Nomu und Segi ihre soziale Ader aus und halfen einem Mongolen aus der Patsche. Der Einheimische hatte sich mit seinem Gefährt im Schlamm festgefahren. Wir schauten dem Treiben aus der Ferne zu und legten uns dann schlafen.

Tag 7: Narantolgoj - Chairchan
Tag 5: Darchan - Darchan